Kürzlich sprach ich mit dem Kollegen und Führungskräftecoach Dr. Meier aus Hamburg. Er schilderte mir aus seiner Erfahrung verschiedene Aspekte von Führung und mahnte an, dass in der Regel immer einzelne, persönliche Erfahrungen zu einem meist unvollkommenen Bild von Führung führten. Was aber ist Führungskompetenz?
Viele Fachkräfte werde zu Führungskräften, in dem sie „by the way“ den einen oder anderen Mitarbeiter an die Seite gestellt bekommen. Meistens durchlaufen sie auch eine Schulung, in denen ihnen Führungsstile und juristische Gegebenheiten erklärt werden. Nur lernen sie dadurch Führen?
Schauen wir ein Unternehmen an, so ist klar, dass dieses Unternehmen Ziele verfolgt, denen sich alle Mitarbeiter verbunden fühlen sollten. Diese Ziele können beispielsweise bestimmte Wachstumszahlen, Produktionseinheiten oder Wettbewerbsvergleiche sein. Neben diesen Zielen braucht es viele kleinere und grössere Prozesse, mit denenTeilziele erreicht werden. In diese Prozesse stecken die Mitarbeiter ihre Arbeitskräfte. Folglich gibt es den gedachten optimalen Zustand, in dem Prozesse, Ziele und Mitarbeiter zusammen passen, dieses magische Dreieck also ausgewogen ist.
Da das Unternehmen in einer Volkswirtschaft oder Weltwirtschaft steht, verändern sich Ziele, ebenso wie die Menschen, die sich biographisch bedingt entwickeln. Damit gerät dieses labile Dreieck ins Ungleichgewicht und Ziele und Prozesse, gegebenenfalls auch Personal, muss verändert werden.
Führung wäre demnach die Aufgabe, dieses Gleichgewicht immer wieder zu prüfen und die beteiligten Menschen so mit Aufgaben (Unterzielen) und Arbeitsplätzen zu versorgen, dass die Ziele möglichst mit wenig Reibungsverlusten erreicht werden können, ohne die Zielsetzungen des unternehmens zu vernachlässigen.